Wagenknecht, Bartsch: Wir sind DIE Opposition
Im Papier von Dietmar Bartsch und Sahra Wagenknecht „Wir sind DIE Opposition“ gibt es eine interessante Neu-Orientierung: DIe LINKE will „neue Milieus erschließen, zum Beispiel Menschen, denen es gut geht und die Interesse an einer gerechten Gesellschaft haben.“ Es wäre gut gewesen, die sog. Normalarbeiter_innen“, die immer noch die deutliche Mehrheit der Beschäftigten ausmachen, auch zu erwähnen, liegen hier doch große, sträflich vernachlässigte Potentiale der Mobilisierung. Aber immerhin: Die neuen Töne machen Hoffnung.
Ein Rückschritt gegenüber dem EU-Wahlprogramm ist jedoch die generelle Absage an Bankenrettungen. DIe LINKE kann nicht die Botschaft aussenden: Dass eine Pleite der Deutschen Bank unübersehbare Folgen haben würde, ist uns egal. Dieses Institut auf eine gesunde Größe zu schrumpfen, ist zwar die richtige Forderung, aber nicht von heut auf morgen zu machen. Seine Größe ist Fakt, wir müssen ausgehend von den Realitäten umgestalten. Alles andere ist Fundamentalismus.