
„Es gibt keine Großbaustelle, bei der nicht Strohmänner und Schwarzarbeit zum Einsatz kommen.“
Die ARD-Dokumentation „Vorsicht Mafia“ ist sicher einseitig, weil es vor allem um die italienische Mafia geht. Sie läuft damit in die Gefahr der diskriminierenden Pauschalisierung. Sie verweist aber auch auf reale Probleme: Deutschland, vor allem Baden-Württemberg werden zum bevorzugten Einsatzgebiet der Mafia. U.a. wegen der im Vergleich zu Italiens „Anti-Mafia-Gesetz“ lascheren Gesetze. Die Mafia hat sich gewandelt: Heute tritt sie mit weißem Kragen auf, vor allem in der Bauwirtschaft, aber auch beim Bau von Windrädern. Bedrohung von Polizisten und Staatsanwälten sind an der Tagesordnung.
Solche Entwicklungen weisen über die Mafia hinaus und sind politisch brisant: Der Verfall der Demokratie wird unterfüttert durch sich ausbreitende Korruption und Kriminalität in Wirtschaft und Finanzmärkten und durch einen Verfall des Rechtsstaates.
Letzterer zeigt sich z.B. daran, dass entgegen der Rechtslage der Regierende Bürgermeister von Berlin und in Täuschung des Abgeordnetenhauses kein Disziplinarverfahren gegen seinen Kulturstaatssekretär einleitet und der Staatsanwalt entgegen der Rechtslage dem Bürgermeister dazu nicht berichtet. Der Staatssekretär hatte Steuern hinterzogen. Das bleibt nicht ohne Folgen für die Auffassung von Politik im Alltagsbewusstsein.
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harenzblog
Seit 2015 aktiv im Mietenvolksentscheid Berlin
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