
Ein wichtiger Text: Varoufakis über Marx und die Freiheit, über die Krise der Linken und warum die grassierende rechte Gefahr die Linke zwingen kann, den Kapitalismus zu retten. Hier drei Auszüge:
„Weil die Sozialdemokratie und die Linke es nicht schafften, eine Kritik des Kapitalismus anhand der Begriffe Freiheit und Vernunft zu formulieren, wie es Marx für unabdingbar hielt, erlaubten sie den Neoliberalen im Allgemeinen, sich das Mäntelchen der Freiheit umzuhängen und im Streit der Ideologien einen bemerkenswerten Sieg zu erringen. …… Meine Hoffnung, dass die Verschlechterung der «objektiven Bedingungen» irgendwie neue «subjektive Bedingungen» schaffe, denen eine politische Revolution entspringe, war schlicht Unsinn. ….. Deshalb bin ich nicht bereit, dieser postmodernen Version der dreissiger Jahre neuen Schub zu verleihen. Falls das heisst, dass wir, die angemessen unorthodoxen MarxistInnen, den europäischen Kapitalismus vor sich selbst retten müssen, dann ist es halt so. Nicht aus Liebe für den europäischen Kapitalismus, für die Eurozone, für Brüssel oder die Europäische Zentralbank, sondern weil wir die menschlichen Opfer dieser Krise möglichst gering halten wollen.“ (erschienen in: Die Wochenzeitung (woz), Heft 9/15, Zürich)
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harenzblog
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